Manuelle Therapie

Die Manuelle Therapie ist eine Therapieform, die mit einer komplexen Befunderhebung am Patienten beginnt. Nach der Beurteilung von Schmerzzuständen an Gelenkstrukturen, kapsulären sowie muskulären Einschränkungen und reflektorisch beginnender Hyper-/ Hypomobilitäten wird mit der Behandlung begonnen. Die Behandlung von Funktionsstörungen an Extremitäten und Wirbelgelenken erfolgt dann durch Mobilisation, Stabilisation, Anwendungen von Weichteiltechniken sowie Techniken zur Behandlung der kausalen Problematik. Es wird über translatorisches Gleiten und Friktion am betroffenen Gelenk gearbeitet. Durch diese Gelenktechniken und Muskeltechniken erwartet man eine Schmerzlinderung, Bewegungsverbesserung, sowie ein Auflösen von Gelenksblockaden.

Nach Wiederherstellung wird im Rahmen der Krankengymnastik weitergearbeitet, so dass die vorhandenen Beschwerdebilder möglichst nicht mehr auftreten.

 

Die Manuelle Therapie (MT) ist ein international anerkanntes und sehr weit verbreitetes Diagnose- und Behandlungssystem in der orthopädischen Medizin.
Sie wurde in Zusammenarbeit von Ärzten und Physiotherapeuten z.B. Olaf Evjenth und Dr. Kaltenborn entwickelt. Sie bezieht die neueren Erkenntnisse über Beschaffenheit und Funktion der Gelenke, der Muskeln sowie des Nervensystems mit ein. Durch weitere Forschung und internationalen Austausch entwickeln sich die therapeutischen Arbeitsweisen der MT ständig weiter.

Die Hand - das Werkzeug des Therapeuten


Das Wunderwerk Hand

Der Name „Manuelle Therapie“ leitet sich ab von lat. manus = die Hand , denn die fühlende Hand der TherapeutIn ist das wichtigste Werkzeug in dieser Therapierichtung.

Die Manuelle Therapie ist eine sanfte Methode mit dem Ziel, die Körperregionen mit eingeschränkter Beweglichkeit und Versteifungen wieder in das 'freie Spiel' des Körpers zu integrieren.
Die Bewegungseinschränkungen können dabei als Folge von frischen oder auch länger zurückliegenden Verletzungen und Unfällen auftreten, sie können aber auch durch chronische Haltungsmuster hervorgerufen sein.

Sanftes Gleiten statt Einrenken

In der Behandlung untersucht die TherapeutIn zunächst das sogenannte 'Gelenkspiel', den Zustand der Sehnen sowie die Nervenstrukturen. So kann z.B. mit verschiedenen Tests festgestellt werden, in welchem Abschnitt die Beweglichkeit der Wirbelsäule blockiert ist und welche Strukturen dafür verantwortlich sind. Daraufhin wird ein gezieltes Therapieprogramm erstellt.

Die Manuelle Therapie umfaßt die verschiedensten Techniken wie Gelenkmobilisationen und Dehnungen von vorhandenen Muskelverkürzungen.Im Gegensatz zu der Chiropraktik kommen bei den Gelenktechniken der Manuellen Therapie keine ruckhaften Gelenkmanipulationen, allgemein als „Einrenken“ bekannt, vor. Vielmehr werden sanfte Gleitbewegungen und andere 'Weichteiltechniken' wie z.B. Funktionsmassagen eingesetzt.

Was Sie selbst tun können

Finden sich bei der Untersuchung Schwächen in bestimmten Muskelgruppen, wie z.B. ein großer Unterschied der Muskelkraft vorne und hinten oder Instabilitäten eines Gelenkes, dann wird der Therapeut Ihnen spezielle Kräftigungsübungen vermitteln. Diese Übungen sollten Sie auch zuhause entsprechend der Anleitung regelmäßig durchführen.



Freie Drehung im Kopfgelenk

Die Manuelle Therapie ist auch bei schwereren orthopädischen Problemen, wie zum Beispiel Gelenkarthrosen und sog. Abnützungserscheinungen an
der Wirbelsäule, geeignet. Ergänzt werden kann sie sehr gut mit anderen Methoden, welche die Körperwahrnehmung und das Körpergefühl schulen, wie z. B. Feldenkrais, Yoga, Alexander-technik etc. Damit läßt sich die neu gewonnene Beweglichkeit erhalten und nutzen.